
Die Stadt Stuttgart blickt auf eine lange und bedeutende Geschichte zurück, die nicht nur durch einzelne Großprojekte, sondern vor allem durch die Kunst, Kultur und Architektur geprägt wurde – insbesondere durch das Wirken ihrer Bürgerinnen und Bürger. In vielen anderen Städten, wie zum Beispiel Maintal, Reutlingen, Leipzig, Pratau oder Bremen, wurden bereits Zeitkapseln vergraben oder entdeckt, die als Symbole der Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft dienen. Diese Zeitkapseln bieten zukünftigen Generationen einen Einblick in die jeweilige Zeit und die Werte, die von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt hochgehalten wurden.
Im Gegensatz zu den Zeitkapseln, die im Zusammenhang mit den Bauprojekten Stuttgart 21 oder „Stuttgart Parkside“ vergraben wurden und sich primär auf diese Bauvorhaben bezogen, soll die neue Zeitkapsel unabhängig von einem bestimmten Bauprojekt oder Ereignis geschaffen werden. Sie soll nicht nur als Erinnerung an ein spezifisches Ereignis dienen, sondern vielmehr als allgemeines Symbol für die gesamte Geschichte und Kultur Stuttgarts.
Für Stuttgart bietet sich nun die Gelegenheit, eine Zeitkapsel zu schaffen, die als kulturelles Erbe der Stadt fungiert und die Identität Stuttgarts aus der Perspektive ihrer Bürger widerspiegelt. Die Zeitkapsel soll nicht nur ein historisches Artefakt der Gegenwart sein, sondern auch als bleibendes Symbol für kommende Generationen dienen.
Der Standort der Zeitkapsel sollte an einem Ort gewählt werden, der sowohl symbolische Bedeutung als auch eine zentrale Lage besitzt. Der Hof des Neuen Schlosses könnte aufgrund seiner historischen Relevanz und prominenten Lage ein idealer Ort sein. Alternativ könnte auch ein Standort in der Nähe eines prägenden Denkmals gewählt werden, das für die Geschichte und Kultur der Stadt von Bedeutung ist.
Die Auswahl des Inhalts der Zeitkapsel soll durch einen öffentlichen Beteiligungsprozess bestimmt werden, um sicherzustellen, dass die verschiedenen Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts in das Projekt einfließen. Dokumente, Gegenstände und Symbole, die die Geschichte der Stadt und ihrer Menschen widerspiegeln, sollen darin enthalten sein. Diese Zeitkapsel würde dann als bleibendes Erbe und Symbol der Zusammengehörigkeit und Identität für bevorstehende Ären dienen. Darüber hinaus soll in diesem Prozess gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern auch festgelegt werden, wann die Zeitkapsel wieder geöffnet werden soll – beispielsweise zum 100. oder 125. Jubiläum des neuen Rathauses.
Zusammenfassend stellt die Zeitkapsel einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung der Geschichte Stuttgarts und zur Stärkung der kulturellen Identität der Stadt dar. Sie fördert nicht nur das Bewusstsein für die Historie Stuttgarts, sondern auch den Zusammenhalt und die aktive Teilhabe der Bürgerschaft an einem gemeinschaftlichen kulturellen Projekt – gerade angesichts des anstehenden 70. Jubiläums des wiederaufgebauten Stuttgarter Rathauses am 14. März 2026.