Wem soll unsere Wasserversorgung gehören?

Wem soll unsere Wasserversorgung gehören?

Das Eigentum an Wasserressourcen, Förderanlagen, Wasseraufbereitung und Verteilnetz muss in öffentlicher Hand und damit in den Händen der Bürger bleiben.
Die Idee, die Wasserversorgung zu privatisieren, galt noch vor 15 Jahren als gar nicht abwegig. Die EU-Obrigkeit plante die Kommerzialisierung des Wassermarkts, und mit einem „Cross-Border-
Leasing“ wollte die ‚Bodensee-Wasserversorgung‘ coole Geschäfte machen, blieb dann aber auf fast fünf Millionen Euro Verlust sitzen.

Wer sich vor solchen Machenschaften schützen will, muss die Wasserversorgung nicht nur in Stuttgart selbst, sondern darüber hinaus im Blick behalten.
Unser Stuttgarter Trinkwasser kommt aus dem Bodensee und dem Donauried. Das Wasser fließt von dort nicht direktemang zu unserem Wasserhahn, sondern zwei kommunale Zweckverbände sorgen
vorher für die Aufbereitung. Und erst in Stuttgart kommt die ‚BW Netze Wasser‘ ins Spiel: Sie verteilt das Wasser – mit einigen technischen Herausforderungen – an die Verbraucher.

Der rechtliche Vergleich mit dieser Tochter der EnBW, die sich ihrerseits fast vollständig in öffentlicher Hand befindet, ist gut ausgearbeitet, beendet jahrelange Rechtsstreitigkeiten, schafft
Rechtssicherheit und beugt auch für die Zukunft Kommerzialisierungsgefahren für die Wasserversorgung vor.
Wir stimmen diesem Vergleich zu, weisen aber darauf hin, dass auch in der Landes- und Bundespolitik bis hin zur EU entsprechende Wachsamkeit geboten ist. Eine Kommerzialisierung des
Wassermarkts darf es nicht geben.