Kulturkampf im Vereinsheim

Kulturkampf im Vereinsheim

Der traditionsreiche Fußballverein im Bezirk, der Gastwirtekreis im Viertel, der Kulturzirkel von nebenan – alle bürgerlich und politisch vielfältig? Mitnichten. In immer mehr Vereinen zählt nicht mehr Kompetenz, sondern Gesinnungsdruck. Wer nicht laut genug „woke“ ist oder die „falschen“ Kontakte pflegt, fällt durch das unsichtbare Raster. Stammkunden bleiben weg, Betriebe leiden, Existenzen werden zerstört. Wie aus dem Rezeptbuch des Kommunisten Antonio Gramsci. Man besetzt Schlüsselpositionen, gibt sich dialogbereit, bespielt Kulturformate und versucht, das Denken der Mitmenschen zu prägen. Wer widerspricht, muss mit unangenehmen Folgen rechnen.

Eine Bürgerinitiative in Kaltental zeigt beispielhaft, wie tief dieser Einfluss reicht. Dort läuft im Rahmen eines Kleinkinos bunte Bewegtbildpädagogik wie „Oskars Kleid“ oder „Alter weißer Mann“. Verpackt wird das als kulturelle Vielfalt, im Unterton aber lautet die Botschaft stets: Alle müssen „woke“ sein, und wehe du bist anderer Meinung! Zufall ist das nicht – Parteigenossen im Vereinsbeirat spielen politisches Theater im Schafspelz des Gemeinwohls. Noch rigider wird es vielfach im Innern der Vereine. Mitglieder mit Parteibuch setzen den Ton, Mitgliedschaften werden nach Haltung bewertet. Auch im Umfeld des Kaltentaler Sanierungsprojekts S 31 verschmelzen längst Parteiinteressen mit Vereinsarbeit.

Das Ehrenamt wird als ideologisches Werkzeug missbraucht. Wer das ignoriert, hat den Kulturkampf vor der eigenen Haustür schon verloren.