Das Festival „Umsonst und Draußen“ inszenierte sich vor wenigen Wochen wieder als harmloses Kulturereignis, erscheint aber eher wie ein linksideologisches Experiment, das auf seiner eigenen Internetseite mit der „Erhaltung anarchistischen und radikaldemokratischen Gedankenguts“ wirbt. Eine Kombination so absurd wie Feuer und Wasser. Anarchie kennt keine Ordnung, Demokratie kennt Regeln. Was bleibt, ist ein potenzieller Nährboden für Linksextremismus. Mit einem Logo, das deutlich an die Terrororganisation der „RAF“ erinnert.
Besonders grotesk ist die Rolle der Sponsoren und Sympathisanten. Da findet man Sponsoren wie „Stadtmobil“ oder die „GLS-Bank“, die mit Öko-Wohlfühlimage und Nachhaltigkeitsfloskeln hausieren und gleichzeitig eine Szene unterstützen, die, käme sie je an die Macht, nicht zögern würde, derartige Einrichtungen zu enteignen und zu verstaatlichen.
Ein echtes politisches Stockholm-Syndrom der bürgerlichen Mitte, die ihre eigenen potenziellen Geiselnehmer finanziert. Auch die Stadt selbst spielt diesen Part, sie verteilt dein Geld, lieber Steuerzahler, an jene, die am liebsten jede Form von Eigentum und Freiheit staatlich kontrollieren würden. Das linksalternative Kulturspektakel ist somit kein kostenloses Festival, es ist teuer erkaufte Selbstdemontage – mitunter von kommunalen Haushaltsgeldern bezuschusst. Während Familien und Handwerker steigende Abgaben schultern, darf sich eine ideologische Minderheit mit Gratis-Konzerten und politischem Aktivismus selbst feiern.