Der Tunnel und die Verkehrsverhinderer

Der Tunnel und die Verkehrsverhinderer

Der Umbau des Schwabtunnels droht ein Paradebeispiel ideologisch getriebener Stadtplanung zu werden. Unter dem Vorwand der Sicherheit
soll eine der letzten leistungsfähigen Verbindungen von West nach Süd mutwillig geschwächt werden. Wer den Tunnel künstlich verengt, riskiert den Kollaps
des innerstädtischen Verkehrsflusses zwischen Stuttgart-Süd und Stuttgart-West. Betroffen sind nicht nur Pendler, sondern auch Schüler, Handwerker, Anwohner und Rettungskräfte.

Vorgeschlagene Maßnahmen scheinen der Wunschliste grüner Verkehrsverhinderer entsprungen zu sein:
Tempo 30, Blitzer, Schwellen, getrennte Verkehrsarten und eine mögliche Umweltspur. Stau, Umwegverkehr und zusätzliche Belastung angrenzender Wohngebiete werden zum Alltag.
Die behauptete Alternativlosigkeit für den Radverkehr ist schlicht falsch. Parallelrouten wie über Böblinger-, Ritter- und Hasenbergstraße bestehen bereits, über weite Strecken als Zone 30.
Wer den Schwabtunnel trotzdem zum Nadelöhr umbauen will, verfolgt keine Lösung, sondern betreibt Politik gegen das Auto.

Steht hier die sogenannte 15-Minuten-Stadt ideologisch im Mittelpunkt, die den Bürger in sein Viertel einsperrt? Was freundlich und wie in einer
Hochglanzbroschüre angepriesen wird, bedeutet weniger Mobilität, mehr Kontrolle. Der Schwabtunnel wird damit zum Pilotfall grüner Umerziehungspolitik. Statt ideologischer Experimente
braucht Stuttgart endlich funktionale Lösungen, wie bezahlbare Quartiersgaragen und intelligente Verkehrslenkung, nicht Verbote.