Aus dem Wissen um Verbrechen, auch im Gesundheitsdienst und in Krankenhäusern im Zeichen des Nationalsozialismus begangen, gelte es Anstöße für Gegenwart und Zukunft zu gewinnen. Am 27. November gab es dazu eine Podiumsdiskussion.
Sabine Schleiermacher, Professorin für Geschichte der Medizin, wies darauf hin, dass Ärzteverbände damals nicht zwangsweise gleichgeschaltet wurden, sondern sich höchst freiwillig selber gleichschalteten. Ähnliches war ja bei Corona-Maßnahmen zu beobachten, von denen man wusste, dass sie unwirksam und schädlich waren. Daraus könnte man tatsächlich etwas lernen, nicht aber aus den weitläufig mäandernden Ausführungen des Gesundheitsministers. Die Landesbehindertenbeauftragte erklärte, das Plädoyer eines AfD-Politikers für bedarfsgerechte Förderung von Behinderten durch Sonderbildungseinrichtungen, anstelle undifferenziert erzwungener Inklusion, bedeute Ausgrenzung von Behinderten.
Sie sollte als Lehre aus der Vergangenheit auf solch gedankenlose Propaganda verzichten. Äußerungen eines Kassenärztefunktionärs zur genetischen Diagnostik erinnerten an NS-Vorstellungen, kritisierte Klinikchef Jürgensen.
Aber wen empört eigentlich noch die teilnahmslose Kenntnisnahme hunderttausendfacher Abtreibungen in der freiwillig gleichgeschalteten öffentlichen Meinung?
Und von der freiwilligen Gleichschaltung vieler Medien, von Zensurversuchen, vom zunehmenden Druck auf unerwünschte Meinungen, der an finstere Zeiten erinnert, schwieg dieses Podium leider ganz. Schade.