Um Wohnungen mit Fernwärme zu versorgen, muss es irgendwo etwas geben, was Wärme erzeugt. Mit konventionellen Kraftwerken (Kohle, Gas, Kernkraft) wäre das ein wenigstens physikalisch noch plausibles Szenario. Nun gibt es aber einen Beschluss des Gemeinderats aus dem Jahr 2022, den die AfD schon damals als völlig realitätsfern bezeichnet hat: Man wolle bis 2035 „klimaneutral“ werden, nämlich auf Kohle, Öl und Gas verzichten, um die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre zu reduzieren.
Daraus ergibt sich die Frage, woher dann in Zukunft die Wärme für die Fernwärmeversorgung kommen soll. Die großtechnische Gewinnung von Wärme aus Geothermie, aus Kanalabwasser oder aus dem Neckar durch gigantische Wärmepumpen und anschließende Einspeisung in ein noch zu bauendes, 150 Kilometer langes Leitungsnetz dürfte eine Kinderbuchgeschichte bleiben. Allein schon wegen der Frage, woher der viele dafür dann benötigte Strom kommen soll.
Die CO2-Reduktion in der Erdatmosphäre wird der Landeshauptstadt Stuttgart ohnehin nie gelingen. Selbst wenn sie komplett mit ihren 630.000 Einwohnern vom Erdboden verschwände, hätte dies keinen messbaren Einfluss.
Seit jenem Gemeinderatsbeschluss haben sich nun auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend verändert. Die Autostadt Stuttgart muss mit erheblichen Gewerbesteuereinbrüchen rechnen und Schulden machen. Realitätsferne Träume von der „Klimarettung“ sind ausgeträumt. Nun gilt es, die Wirtschaftskraft und Lebensfähigkeit unserer Stadt zu retten.