Sie nennen es „Seriösen Journalismus“

Sie nennen es „Seriösen Journalismus“

Anlässlich einer Veranstaltung mit dem Titel „Seriöser Journalismus in unruhigen Zeiten“ im Rahmen des Stuttgarter Wissenschaftsfestivals besuchte Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni das Rathaus. Bei seinem Impulsvortrag im gut gefüllten großen Sitzungssaal betonte er, wie wichtig es wäre „beide Seiten zu hören“, also demnach auch politisch ausgewogen zu berichten.

Dies sollte den kritischen Zuhörer wohl hoffnungsvoll stimmen, wurde jedoch bei der anschließenden Diskussionsrunde mit vier weiteren Teilnehmern sogleich enttäuscht. SWR-Intendant Kai Gniffke sprach etwas später dann auch von den „wenigen, von Verstand befreiten Leuten, die noch AfD wählen“.

Dafür gab es keinen Applaus. Das Publikum applaudierte während der Diskussion auch eher zurückhaltend und freute sich wohl mehr über das anschließende Buffet – weniger über gewonnene Erkenntnisse aufgrund der Veranstaltung.

Insbesondere bei den „Tagesthemen“ konnte man bisher feststellen: Nachrichten zu Themen, die nicht in das Weltbild der Redaktion passten, wurden gerne mal weggelassen oder nur sehr kurz angesprochen (ohne Filmbeitrag). Von unkontrollierter Masseneinwanderung oder Problemen mit dem Euro und der EU sah bzw. hörte man nur wenig. Stattdessen berichtete man lieber breit zu „ökosozialen“ Themen.

Bild: Frank Schwichtenberg bei Wikipedia, CC BY-SA 3.0 (Bildausschnitt, bearbeitet)