Es begann Anfang der 70er Jahre. Damals gründete sich in Stuttgart die Initiativgruppe für Homosexualität (IHS), u.a. maßgeblich unterstützt von einem unserer jetzigen Bundestagsabgeordneten – im damals noch sehr prüden Stuttgart ein schwieriges Unterfangen. Mittlerweile feiert die Stadt Ende Juli regelmäßig den Christopher Street Day (CSD). Selbstverständlich sieht man dabei auch eine Menge Regenbogenflaggen, ursprünglich das Zeichen der schwul-lesbischen Bewegung.
Jener Regenbogen hat jedoch seine Bedeutung verändert. Er steht nun für eine multikulturelle Gesellschaft, für Vielfalt, nicht nur bezogen auf die Sexualität, und wurde gerade auch von sehr linksgerichteten Organisationen okkupiert. Er dient immer häufiger der Machtdemonstration für einen linksideologisch dominierten Kulturkampf. Jüngstes Beispiel: Im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft gab es eine perfide Instrumentalisierung jenes Sportereignisses für politische Zwecke. Auch hier wurde der Regenbogen missbraucht und damit nicht zuletzt eine sexuelle Minderheit.
Eifrig forderte ein Teil des Gemeinderats die Regenbogenbeflaggung anlässlich der Fußball-EM am Rathaus ein. OB Nopper und die Stadtverwaltung wehrten sich zu Recht dagegen. Die EM ist schließlich nicht der CSD. Rückblickend ist das jedenfalls eine traurige Entwicklung eines Symbols als Zeichen der Emanzipation lesbischer Frauen und schwuler Männer. Das ist das Ende des Regenbogens in seiner ursprünglichen Form.
Bild: axelle b, publicdomainpictures
Dieser Beitrag erscheint auch im Amtsblatt