Die Sache mit der Raubkunst

Die Sache mit der Raubkunst

Dass ein realistischer Blick auf die Dinge nicht schadet und einen am Ende häufig recht behalten lässt, zeigt sich auf geradezu wundersam treffende Weise bei der Frage nach der Restituierung nigerianischer Kunstobjekte, die aus dem Lindenmuseum zurück an die sogenannten Vertreter des Staates Nigeria gegeben wurden. Vor wenigen Monaten wurde im Verwaltungsausschuss des Stuttgarter Gemeinderats beschlossen, zahlreiche Kunstobjekte (Stichwort Benin Bronzen) der deutschen Öffentlichkeit zu entziehen, um sie dem nigerianischen Staat zu übergeben. Ausgerechnet an einen “Failed State”, in dessen Norden Boko-Haram herrscht, während das restliche Staatsgebiet im üblichen Chaos aus Anarchie, Unrechtsregime und Korruption verharrt.

Die AfD hat im Verwaltungsausschuss als Einzige dem geplanten Übergabeakt widersprochen, mit dem Hinweis, dass diese unschätzbar wertvollen Kunstobjekte über kurz oder lang in private Kanäle und zur Mehrung des Privatvermögens Einzelner von der Bildfläche der kunstinteressierten Weltöffentlichkeit verschwinden werden. Diese überaus zutreffende Weissagung wurde vom Verwaltungsausschuss ausschließlich mit Häme (“krude Aussagen”) quittiert. Man wurde eines Besseren belehrt. Jetzt ist das Lindenmuseum ein Stück leerer und der Privatbesitz eines “Königs Oba Ewuare II” vermehrt. Von dort aus können die Kunstobjekte dann später bequem weiter verscherbelt werden – eben Raubkunst.