Nicht jeder bringt diese Nervenstärke mit: Mit dem Mut derer, die keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen müssen, hat die EU-Kommission das Ende des Verbrennungsmotors bis 2050 verkündet und die Schaffung eines CO2-neutralen Kontinents bis dahin in Aussicht gestellt – auch wenn man nur den halben Kontinent repräsentiert.
Dass die EU nur mit ca. zehn Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß beiträgt, kann uns in Stuttgart egal sein, sieht man sich gerade hier doch als Speerspitze aller Klimamaßnahmen um ihrer selbst willen.
Spätestens 2035 dürfen nach den Brüsseler Plänen nur noch E-Autos zugelassen werden, damit um 2050 keine Verbrenner mehr auf europäischen Straßen rollen. Die EU-Kommission, der von der Sicherung der EU-Außengrenzen bis zur zeitigen Impfstoffbevorratung alles ein wenig schwerfällt, übt sich in der Feinsteuerung des Totalumbaus am EU-Automobilmarkt in 27-Ländern nach einem ausgeklügelten 29-Jahresplan.
Für Deutschland bedeutet der kommandowirtschaftliche Umbau jedenfalls den Verlust von 400.000 Arbeitsplätzen – im Austausch für eine unbekannte Zahl an Stellen in einer am Markt allein nie durchsetzungsfähigen Branche. Stuttgart und seine Region sind stark davon betroffen.
Für Länder wie China und Großbritannien bedeutet es den Gewinn zusätzlicher Arbeitsplätze, längst planen deutsche Automobilproduzenten bis 2035 die Produktionskapazitäten für Verbrenner außerhalb der EU stark auszubauen.
Schließlich ist der Verbrennungsmotor dann nicht weg. Er ist nur woanders.
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Dieser Beitrag erscheint auch im Amtsblatt.