Derzeit kursiert ein Video im Netz, das die Stadt in ihrem symptomatischen Zustand offenbar ganz treffend wiedergibt. Einige nicht mehr so ganz Jugendliche mit Migrationshintergrund liefern sich schlimme Gewaltszenen mitten auf der Königsstraße, einer liegt bewusstlos am Boden. Dass diese Szenen normal sind, erfährt man vom Polizeisprecher aus der Zeitung. Es sei „eher typisch für das, was zu fortgeschrittener Stunde an den Wochenenden in der Innenstadt geschieht“, wird er zitiert. Und auch die Partyexzesse der letzten Wochenenden waren keinesfalls so friedlich, wie man gerne glauben würde. Im Rathaus ist bekannt, dass lediglich die Rückzugsstrategie der Polizei weitere Gewaltexzesse verhinderte. Nie zuvor habe man derartig aggressiv aufgeladene „Partyokkupation“ erlebt.
Alles wegen Corona? Seit wann braucht es denn bewaffnete Sicherheitskräfte in den Freibädern? Und wann war noch mal die unselige Geschichte auf der Kölner Domplatte?
Unterdessen sind die lokalen Medien sorgsam darauf bedacht, die Stuttgarter Gewaltnacht vom letzten Jahr als singuläres Ereignis zu inszenieren. Denn nichts hat mit nichts zu tun, in einer Stadt, in der mittlerweile jeder schief angeschaut wird, wenn er einmal die Kehrwoche zu viel gemacht hat. In der sich permanent jeder lockermachen muss und die jeden Dahergelaufenen aufnimmt.
Jetzt sieht man sich mit der Kehrseite des krampfhaften Laisser-faire konfrontiert.
Bild: Screenshot Youtube
Dieser Beitrag erscheint auch im Amtsblatt.