Die Gesundheit der Stuttgarter Bürger muss geschützt werden, und dafür sind angemessene Maßnahmen erforderlich. Wer wollte dem widersprechen? Die Gesundheit ist aber weder durch das Stickstoffdioxid (NO₂) in unserer Luft gefährdet, noch erfordert sie ein flächendeckendes Verkehrsverbot für Euro-5-Diesel, wie dies der aktuelle Luftreinhalteplan des Regierungspräsidiums vorsieht. Die Wirkung von NO₂ ist sehr gut erforscht. Eine Veröffentlichung der US-Umweltbehörde von 2016 zeigt, dass von mehr als eintausend Forschungsarbeiten lediglich eine einzige mit hinreichender Wahrscheinlichkeit darlegt, dass niedrige NO₂-Mengen in der Luft die Gesundheit belasten können.
Die niedrigste noch wirksame Konzentration betrug bei dieser Studie 160 µg/m³. Dieser Wert wird in Stuttgart seit Jahren weit unterschritten. Sogar die 40 µg/m³ – ein Wert, der politisch, ohne wissenschaftliche Grundlage, von der EU vorgegeben wurde – dürften dieses Jahr erreicht werden; sogar trotz willkürlich platzierter Messstationen direkt am Straßenrand.
Gemessen an diesen Fakten wäre ein flächendeckendes Verkehrsverbot für Euro-5-Dieselfahrzeuge völlig unverhältnismäßig. Denn es würde wirtschaftliche Probleme verursachen und könnte tatsächlich gesundheitliche Schäden anrichten, im Gegensatz zu den nur politisch herbeifantasierten Erkrankungen, die durch ein solches Verkehrsverbot angeblich verhindert werden sollen.
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